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Die Geschichte des Grundstücks

Die Gebäude auf den Grundstücken Kinzigstraße 25 – 29 stehen unter Denkmalschutz. Sie werden als „Stadtgehöft Boxhagen“ bezeichnet und gehören heute zur ältesten noch erhaltenen Bausubstanz in Berlin-Friedrichshain, sie sind für Berlin von hohem stadt- und sozialgeschichtlichem Wert.

Auffallend ist die offene Struktur, zur Straße hin eine Mauer, über die der Blick auf die niedrige Bebauung fällt, mit dem dreigeschossigen schmalen Wohnhaus am Ende.

Das Haus auf Grundstück Nr. 29 wurde 1873 für einen Geflügelhändler gebaut.

Im Jahre 1878 entstand auf Nr. 25 ein Wohnhaus für einen Fuhrunternehmer, dahinter eine Remise als Unterstand für Kutschen und Pferde.

Im Jahre 1881 entstanden in Nr. 27 ein Wohnhaus und ein Betrieb für Pferdefutter.
In Nr. 29 wurde der Pferdestall gebaut mit zwei Ställen und Waschküche im Erdgeschoss sowie zwei Gesindestuben und Heuboden im Obergeschoss.

Dazu eine Erinnerung von Horst Galle an seine Kindheit in den 60er Jahren
Besuch beim Hufschmied in der Kinzigstraße 25

Wenn wir Gören dem Wander-Hufschmied im Torweg des Fuhrunternehmers in der Kinzigstraße beim Beschlagen der schweren Kaltblüter zusehen durften, war das für uns immer was Besonderes. Die Pferde standen geduldig im Hof auf ihren stämmigen zotteligen Beinen und ließen die Prozedur über sich ergehen.
Der große dicke Hufschmied im weiß-blau gestreiften Arbeitshemd mit Lederschirmmütze und -schürze hob ein Pferdebein an, so dass es am Knie einknickte. Dann hängte er es in eine Lederschlaufe seiner Schürze und konnte so den Huf bearbeiten, nachdem er vorher mit einer Zange die Hufnägel und das Hufeisen entfernt hatte.
Horn und Dreck wurden unter dem Huf abgeraspelt.
In dem transportablen Schmiedeofen brachte indessen sein Geselle ein Hufeisen zum Glühen und schlug es auf dem Amboss in die richtige Passform. Nun wurde das glühheiße Hufeisen auf dem Huf angepasst, was zu ekelhaften noch Horn stinkenden Rauchschwaden führte, und zum Schluss schlug der Schmied die viereckigen Hufnägel ein.
Wir Gören staunten immer wieder, dass ein Pferd mit so vielen Nägeln im Huf noch laufen und rennen konnte.
Am Ende seiner Arbeit schenkte der Hufschmied uns eins der alten Hufeisen.

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